Häufig gestellte Fragen:
Lernen Kinder genug, wenn jeder „frei“ wählen kann, was er will?
Die freie Wahl ist ein zentrales Leitprinzip der Montessori-Pädagogik. Aber es ist auch die Pflicht und Aufgabe des Erziehers, sich dem Kind anzubieten. Seine zentrale Blickrichtung ist immer die Entwicklung des Kindes. Seine Angebote müssen entsprechend berücksichtigt werden.
Auch in den klassischen Schulfächern lernen Kinder genug, wie die Ergebnisse der VERA-Prüfung 2004 bestätigten: In Nordrhein-Westfalen legten alle Viertklässler eine Prüfung in den Bereichen Sprache und Mathematik ab. Anschließend wurden die Ergebnisse der Kinder, die nach der Montessori-Methode unterrichtet wurden, mit denen der anderen verglichen. Das Ergebnis: In 13 von 28 Items schnitten die Montessori-Kinder deutlich besser ab.
Was ist zu tun, wenn ein Kind nur lesen und schreiben, aber nicht rechnen will?
Wenn ein Kind einen bestimmten Bereich über längere Zeit ausklammert, ist es Aufgabe der Lehrkraft, über mögliche Gründe nachzudenken. Er/sie wird dann versuchen, diesen Bereich behutsam für das Kind zugänglich zu machen.
Wie behält ein Lehrer den Überblick, wenn jedes Kind an etwas anderem arbeitet?
Hierfür gibt es keine verbindliche Regel. Oft wird es zu Beginn und am Ende der Freiarbeit mit dem Kind oder der ganzen Gruppe besprochen. Manchmal führen die Lehrer ein detailliertes Tagebuch und die Schüler sogenannte Arbeitshefte. Hier schreiben die Schüler auf, was sie nach der Freiarbeit gemacht haben. Auch Wochen-, Monats- oder Halbjahrespläne können Schülern und Lehrern helfen, den Überblick über ihre Arbeit zu behalten, ohne dass die Pläne ein Hindernis darstellen.
Wie geht es nach der vierten Klasse der Grundschule weiter?
Die Kinder aus Lindach besuchen weiterführende Schulen in der Stadt Schwäbisch Gmünd. Zumindest in einigen Bundesländern gibt es aber auch Montessori-Schulen bis zum Abitur.
Ist der ganze Vormittag frei?
An keiner staatlichen Grundschule in Baden-Württemberg gibt es nur Freiarbeit. Der Anteil der Freiarbeitsstunden schwankt zwischen etwa einem Drittel und zwei Dritteln der Unterrichtszeit. In den meisten Grundschulen ist ein offener Anfang mit zwei Stunden Freiarbeit und anschließendem lehrergeleiteten Unterricht üblich.
Haben Kinder Schwierigkeiten beim Übergang zur weiterführenden Schule?
Nach Berichten von Gymnasiallehrern: nein. Die Kinder sind mit Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit vertraut und haben Erfahrung mit Freiarbeit und lehrerzentriertem Unterricht. Kinder in Montessori-Klassen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Selbstständigkeit aus. Wenn sie einmal gelernt haben, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen, werden sie dies nie mehr vergessen.
Haben Kinder nach dem Übergang in die Sekundarschule Schwierigkeiten?
Den Berichten der Sekundarschullehrer zufolge: nein. Die Kinder sind mit Einzel-, Paar- und Gruppenarbeit vertraut und haben Erfahrung mit Freiarbeit und lehrerzentriertem Unterricht. Kinder in Montessori-Klassen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Selbstständigkeit aus. Wenn sie einmal gelernt haben, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen, werden sie dies nie wieder vergessen.
Was unterscheidet die Montessori-Pädagogik von der Waldorfpädagogik?
Beide Schulen basieren auf der Achtung vor dem Kind.
Maria Montessori legt großen Wert auf die individuelle Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes. Außerdem werden die Kinder bei Montessori zu einer inneren Ordnung und zu selbständigem Handeln angeleitet, die weltanschaulich neutral ist.
Die Pädagogik Rudolf Steiners geht von einem 7-Jahres-Rhythmus in der Entwicklung des Kindes aus, dem die Erziehung angepasst ist. Steiner spricht vom Kind als geistigem Wesen und bindet es in die anthroposophische Weltanschauung ein. Dies ist eine Geisteswissenschaft. Sie entspricht einer Weltanschauung.